Die Wallfahrt ist seit jeher Sache der politischen Gemeinde, nicht der Kirchen-gemeinde. Die Auslagen der Wallfahrt trägt seit jeher die politische Gemeinde. Seit der Gebietsreform ist der Markt Burkardroth Rechtsnachfolger der ehemals selbständigen Gemeinde Stralsbach und bestreitet seitdem die Auslagen. Die Auslagen setzen sich zusammen aus den Wallfahrtsgebühren im Kloster, dem Läutgeld für die Läuter in Frauenroth, Premich und Waldberg, den Auslagen für Batterien für den Lautsprecher und wenn an den sonstigen Gerätschaften (Fahne und Kreuz) Reparaturen anfallen würden, sind auch dies zu tragen und der Aufwandsentschädigung für die Musikkapelle. Das Geld für die Auslagen ist seit jeher im Voraus dem Wallfahrtsführer auszuhändigen. Mit der Aufwandsentschädigung für die Musikkapelle sollte gleich von Anfang an sichergestellt werden, dass die Wallfahrt in einem würdigen Rahmen durchgeführt wird. In den vergangenen 250 Jahren, hat es immer wieder einmal so schlechte Zeiten gegeben, wo mancher Musikant, hätte er nicht ein paar Pfennige Aufwandsentschädigung im Voraus erhalten, so hätte er vielmals an der Wallfahrt nicht teilnehmen können.
1803 kommt die Wallfahrt durch die Säkularisation zum Erliegen (alle Wallfahrten wurden verboten). Als sich die Zeiten wieder normalisierten und die Wallfahrten wieder allmählich in Gang kamen, grassierte in Stralsbach eine große Viehseuche. Die war so schlimm, dass die Bauern zuletzt zusammen helfen mussten, um die verendeten Tiere auf ihren Leiterwägen zur Waldabteilung Seeschlag zu schieben, weil keine Zugkühe mehr da waren. Die Waldfläche, wo die verendeten Tiere vergraben wurden, heißt heute noch „der Tiergarten“ und die Unebenheiten durch die Vergrabungen sind heute noch zu sehen. In ihrer großen Not besannen sich die Stralsbacher wieder an ihr Gelübte, erneuerten es und wallfahrten seitdem wieder alljährlich zum hl. Kreuz. Während des 2. Weltkrieges war die Wallfahrt von den damaligen nationalsozialistischen Machthabern erneut verboten. Als 1946 die damalige amerikanische Militärregierung die Wallfahrten wieder erlaubten, nahmen die Stralsbacher ihre gelobte Kreuzbergwallfahrt wieder auf. Unter den Teilnehmern waren damals fast alle zu diesem Zeitpunkt schon heimgekehrten Kriegsteilnehmer, wenn sie nicht durch Verwundung daran gehindert wurden. Sie wollten ihrem Heiland am Kreuz danken, dass er sie sicher durch das Kreuz des Krieges geführt hat und sie wieder in ihre Heimat zurück kehren konnten.
Blick der Wallfahrer auf die St. Oswald Kirche bei der Rückkehr von der Kreuzbergwallfahrt
Der letzte Anstieg zur Bergkirche
am Ende der Kreuzbergwallfahrt
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