Projektphase 1 -  Finanzierung

Nach der Vereinsgründung 2011 zeigte sich, dass die anfangs angedachte Renovierung des Schulgebäudes sich zu einem größeren Unternehmen entwickeln wird. Eine zielgerichtete und abgestimmte Planung musste her.

Der Vorstandschaft war klar, dass ohne eine belastbare Finanzierung kein Erfolg beschieden sein wird. Eine Kostenübernahme alleine durch den Förderverein erscheint unrealistisch. Es folgten weitere Besprechungen mit Herrn Bürgermeister Bug. Die im Juni 2011 erfolgte Vereinsgründung und das Engagement der Stralsbacher und Stralsbacherinnen blieben bei ihm nicht ohne Beachtung und Anerkennung. Er signalisierte, dass er sich jetzt eine größere Investition vorstellen könne, vorbehaltlich der Meinung des Marktgemeinderates. Die Kostenschätzung lag inzwischen in einem sechsstelligen Bereich. Für den Förderverein wuchsen die Finanzierungsprobleme inzwischen ins unermessliche. Angesichts dieser Tatsache einigte man sich finanzielle Mittel im Rahmen der Leader-Förderung zu beantragen, obwohl dies eine zeitliche Verzögerung für den Umbaustart bedeutete. Das Finanzierungskonzept würde auf drei Säulen aufbauen:

1. Säule     Leader-Förderung max. 150.000,-- €
2. Säule     Markt Burkardroth als Projektträger 194.000,-- €
3. Säule     Förderverein 13.000,-- € und 6000 Arbeitsstunden freiwilliger LeistungenTeeküche2

 


Die Inanspruchnahme der Leader-Förderung war im Vorfeld für die Vorstandschaft mit erheblichem Aufwand verbunden. Denn die Ansprechpartner nannten sich jetzt Leader-Koordinatoren auf unterfränkischer und auf Landkreisebene sowie Beirat des Lenkungsausschusses, der für den Landkreis Bad Kissingen die Entscheidungsbefugniss für Leader-Projekte inne hat.

 

Am 09.08.11 fand ein erstes Treffen mit den Hauptverantwortlichen für Leaderprojekte in der Schule statt. Uns wurde klar gesagt, dass Fördermittel für ein Vereinsheim oder sonstige Projekte im Zusammenhang mit Gastronomie ausgeschlossen sind. Entsprechende Gelder stehen nur für Projekte zur Verfügung, die dem Dorf und der Region dienen.

Spätestens jetzt war der Vorstandschaft bewusst, dass der Sache mit einer formlosen Antragstellung nicht gedient ist. Eine “Projektbeschreibung für die Antragstellung nach der Leader-Förderrichtlinie” brachte die Akteure ganz schön ins Schwitzen. Der vielseitige Antrag enthielt genaue Angaben zur Ausgangslage im Dorf, zu den Projektzielen (HKücheauptziel, spezifische Ziele, messbare Ziele), zu den geplanten Maßnahmen (Umbau, Ausstattung, Belegungsplan), zum Betriebskonzept und zur Finanzierung, um nur einige Punkte zu nennen. Mehrfache Streichungen und Änderungen des Antrags blieben dem Vorstand nicht erspart. Einen Knackpunkt bildete der Grill- und Verkaufsraum. Der ganze Bereich konnte erst nach mehrfachen Gesprächen mit den Leader-Verantwortlichen abgesegnet werden. U. a. kam es darauf an, dass der Anbau nicht einzusehen ist und auf den ersten Blick nicht nach Gastronomie aussieht. An den positiv verlaufenen Verhandlungen, bei den Formulierungen des Antrags sowie bei Vorstellung des Projekts vor dem Lenkungsausschuss hat die Stralsbacherin Dorothea Heuer-Kretschmer, eine der drei gleichberechtigten Vorständen, wesentlichen Anteil. Der Antrag wurde am 27.03.2012 offiziell gestellt durch persönliche Übergabe in der Leader-Geschäftsstelle in Bad Kissingen, Sieboldstraße 7. Für den Förderverein traten Dorothea Heuer-Kretschmer und Berthold Kröckel auf. Die Gemeinde war vertreten durch Herrn Bürgermeister Waldemar Bug und Herrn Kessler. Seitens der Leader-Geschäftsstelle nahmen Frau Schneider und Herr Bernhard unseren Antrag entgegen. Zuvor hatte auch der Marktgemeinderat dem Finanzierungskonzept mit den drei Säulen ohne Gegenstimme zugestimmt.

Die Mittel der Leader-Förderung sind sehr begehrt. So ist es nicht verwunderlich, wenn der Projektantrag des Marktes Burkardroth mit den Anträgen anderer Kommunen aus dem Landkreis in Konkurrenz stand. Der Beirat des Lenkungsausschusses hatte darüber zu entscheiden. Dorothea Heuer-Kretschmer und Berthold Kröckel stellten persönlich in ihrer eigenen authentischen Art das Projekt vor. Und das mit sehr großem Erfolg. Denn das vielköpfige Gremium wollte keine Mandatsträger sehen, die das Projekt vorstellen, sondern Bürger die ihre Heimat gestalten wollen. Heute wissen wir, dass der Auftritt der Beiden den Ausschlag gab für einen positiven Entscheid. Durch ihre authentischen und engagierten Vorträge hinterließen sie eine ausgesprochen positive Resonanz.

Im übrigen bestand auch innerhalb des Marktes Burkardroth eine Konkurrenzsituation. Der Marktgemeinderat hatte sich mit drei Investitionswünschen im Zusammenhang mit Leadermitteln zu befassen. Zur Auswahl standen der Investitionsbedarf für die Hermannsruh, für die Schule in Stralsbach und für einen Dorfladen in Lauter. Mehrheitlich beschloss das Gremium, die Leadermittel für die Schule in Stralsbach zu beantragen.

Im Juni 2012 war es dann endlich so weit.  Mit Schreiben vom 15.06.2012 erhielten der Markt Burkardroth und der Förderverein den positiven Zuwendungsbescheid. Die erste große Hürde auf dem Weg zur “Alten Schuel” war damit genommen. Die “Leaderphase “ nahm insgesamt 10 Monate in Anspruch (09.08.2011 erstes Treffen im Schulgebäude/15.06.2012 Zuwendungsbescheid).

Eine vertragliche Angelegenheit mit dem Markt Burkardroth stand noch aus. Die Gemeinde ist Eigentümer des Schulareals und des Schulgebäudes. Sie überlässt dem Förderverein diese Immobilie zur Nutzung. Hierzu schloss der Markt Burkardroth mit der Vorstandschaft einen Gestattungs- und Nutzungsvertrag.

Damit waren alle rechtlichen Vorbereitungen abgeschlossen und die finanziellen Mittel standen bereit. Der erste Hammerschlag am Schulgebäude konnte gesetzt werden.

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