Die Geschichte von Stralsbach

Über die Anfänge des heutigen Stralsbach sind wir wenig unterrichtet. Ein Albertus de Strelebach signierte 1234 eine Urkunde als Zeuge Ottos I. von Bodenlauben. Dies war die erste Erwähnung des Ortes. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Ort zum Erbgut Poppos von Henneberg gehört hat. Aus dieser Zeit stammt die Benennung der Häuser Nr. 51 - 55 am Kirchberg in Stralsbach als sogenannte “Henneberger Häuser”.

Der erste Hinweis auf eine Kirche in Stralsbach stammt aus dem Jahre 1285. Denn in diesem Jahr verfügte die Domkirche von Würzburg, dass der hiesige Leutepriester (er hatte eine Stelle inne mit pfarrlichen Rechten = plebanus) seine Güter in Albertshausen an das Kloster in Frauenroth zu übergeben habe. Wahrscheinlich wurde Albertshausen damals pfarrlich von Stralsbach aus betreut.

Am 1. Mai 1300 wurde Stralsbach für 200 Pfund Heller von Mechthild und deren Söhne Aplo und Wolfram an das Kloster Frauenroth verkauft. Der damalige Herr in Franken, Markgraf Hermann von Brandenburg, gab hierzu im Jahre 1303 seine Einwilligung.


Tor zur RhönEin weiterer Verkauf erfolgte 1344. Verkaufsobjekt war der Krumbach-Wald, der zwischen Katzenbach und Stralsbach lag. Das Ehepaar Wolfgang und Margaretha Hurnig veräußerten ihren Wald an das Kloster Frauenroth für 30 Pfund Heller. 1350 wurde auch  Stralsbach an das Kloster Frauenroth verkauft. Hierzu gaben die Grafen Heinrich und Hermann von Henneberg und Bischof Albert von Würzburg ihre Einwilligung.

Zu der Pfarrei Stralsbach gehörten vermutlich die Dörfer Albertshausen, Poppenroth, Katzenbach, Lauzter, Waldmannsbach, Hassenbach, Schlimpfhof und Zahlbach. Die Reformationszeit führte zur Aufösung dieser Pfarrorganisationen. Im Zuge der Gegenreformation organisierte Julius Echter eine komplette Neugliederung. Jetzt gehörten zur Pfarrei Stralsbach die Dörfer Waldfenster, Poppenroth, Albertshausen, Hassenbach, Katzenbach, Lauter und Schlimpfhof. 1594 wurde die Kirche in Stralsbach abgerissen und weitgehend erneuert.

1558/1591 fiel das Kloster Frauenroth mit allen Besitztümern an die fürstbischöfliche Kammer in Würzburg. Stralsbach wurde als  “des Klosters eigenes Dorf” dem Amtmann von Aschach unterstellt. Damit verbunden war eine Dorfordnung, die 1625 in Kraft trat. Darin wurde u. a. geregelt, dass in Stralsbach ein Schultheiß und zwei Dorfmeister einzusetzen sind. Diese hatten aus dem Gemeindeholz das Bauholz und Nutzholz anzuweisen.

Der 30jährige Krieg ging auch an Stralsbach nicht spurlos vorüber. Es wird berichtet, dass die Stralsbacher Bevölkerung des öfteren hinter die Mauern des Schlosses Aschach flüchtete. Von den Kriegsverhältnissen scheint der Stralsbacher Wirt recht gut verdient zu haben. Denn er konnte 1640 der Gemeinde 100 Gulden leihen.

Die Gegend von Stralsbach und dessen Wald scheint sehr wildreich gewesen zu sein. Aus den Unterlagen ist zu entnehmen, dass 1697/98 einige Wölfe (15 alte und 26 junge) erlegt werden. Auch ist davon auszugehen, dass 1625 der Schulunterricht durch einen Lehrer aufgenommen worden ist. Ein Schulhausumbau folgte 1783. Das Gebäude stand unmittelbar neben der Kirche und dem Pfarrhaus.Blick zur Kirche vom Wiesengrund

Im Jahr 1793 brach der alte Kirchturm zusammen. Sieben Jahre später im Jahr 1800 wurde die alte Kirche von 1594  vollständig abgebrochen und neu errichtet bzw. unter Fürstbischof Karl von Fechenbach vollendet. 1973/74 erfuhr die bestehende Kirche eine Erweiterung in Form eines Betonbaus. Der Namenspatron der Kirche ist der hl. St. Oswald. Bis 1980 gab es in Stralsbach einen eigenen Pfarrer. Der letzte im Dorf wohnhafte Pfarrer war Klemenz Götz. Er war fast 25 Jahre im Dorf tätig war.

Stralsbach bewahrte seine Selbständigkeit bis Ende 1971. Am 1. Januar 1972 wurde im Zuge der kommunalen Neuordnung in Bayern der Markt Burkardroth durch den Zusammenschluss von zunächst 10 ehemals selbständigen Gemeinden gebildet, zu denen auch Stralsbach gehörte. Am 1. Mai 1978 kamen noch die bis dahin selbständigen Gemeinden Premich und Stangenroth hinzu. Seither besteht der Markt Burkardroth aus 12 Ortsteilen mit dem Rathaus und dem Bürgermeistersitz in Burkardroth.


Umfangreichere Informationen über die Geschichte von Stralsbach finden Sie auf den Seiten des Marktes Burkardroth.

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